Eine Sternstunde dank „Faltenradio“

Wer am vergangenen Samstag beim Konzert der Gruppe „Faltenradio“ nicht dabei war, versäumte eine musikalische Sternstunden. Zwar füllten „nur“ etwa 200 Gäste das Vereinshaus, aber die gerieten sprichwörtlich aus dem Häuschen ob der Darbietungen des Quartetts, jeder ein Meister seines Faches. Matthias Schorn, Solo-Klarinettist der Wiener Philharmoniker, sorgte schon im Vorjahr mit Mozarts Klarinettenkonzert für einen Begeisterungssturm. Diesmal standen ihm kongeniale Solisten – Alexander Neubauer, Klarinettist bei den Wiener Symphonikern, Alexander Maurer und Stefan Prommegger (die beiden Letzteren unterrichten in Linz bzw. Salzburg) – zur Seite, die den verschiedenen Klarinetten ebenso virtuos Töne entlockten wie den „Knöpferl-Harmonikas“.

Unbändige Freude an der Musik vermittelt

Die Palette der vorgetragenen Stücke reichte dabei vom Minnegsang des 16. Jahrhunderts in England bis zum Jodler (Schorn: „Das ist der Minnegsang der Alpen!“), von Anklängen an jüdische und arabische Musik bis zum „Boarischen“, von der Klassik bis zum Jazz. Und bei jedem dieser Stücke spürte man die Begeisterung der Vier, faszinierte ihr Zusammenspiel, ihr Gefühl für Interpretation, ihre unbändige Freude an der Musik, die sie an die Besucher weitergaben und die sich diesem Zauber nicht entziehen konnten. Typisch für das Ensemble, das in keine Kategorie einzuordnen ist, war der Auftakt mit Mozarts „Kegelduetten“ und als Kontrapunkt wieder Mozart zum Abschluss, diesmal aber Falcos legendärer Hit „Amadeus“. Ebenso erklärend wie pointiert waren die verbindenden Worte, unterhaltsam ein kleines Musikquiz, bei dem das Publikum mit „Sehr gut“ bestand. Nur eines blieb offen: Warum nennt sich die Gruppe „Faltenradio“? Die Aufklärung darüber wurde für die nächste Show (und CD) versprochen, die den Titel „Zoo“ tragen wird.

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