Minetti Quartett mit effektvollem Kontrast
Der Salon des Linzer Landesmuseums konnte am Sonntag die vielen Besucher des Nachmittagskonzerts nicht fassen, sodaß mehr als 100 Personen abgewiesen werden mussten. Zu Gast: das heimische Minetti Quartett, diesmal im Zusammenspiel mit dem Solo-Klarinettisten der Wiener Philharmoniker, Matthias Schorn. Sie boten ein Programm, das man sich auf der Zuge zergehen lassen kann: Mozarts Klarinettenquintett KV 581, ein Spätwerk des Salzburger Meisters, lieferte einen unerschöpflich quellenden Melodienreichtum sowohl für die großartig aufspielenden Streicher als auch für den Klarinettisten in Form biegsamer, mit langem Atem durchgezogener Passagen, die sich immer wieder charakteristisch vom Streicherklang abhoben. Einen interessanten Gegenpol zu Mozarts Melodienseligkeit bot eine einsätzige Uraufführung, die sich der Klarinettist von Balduin Sulzer wünschte: „Invention für Klarinette und Streichquartett“ op. 394. Sie stellte allen Spielern technisch wie musikalisch spannende Aufgaben. Der effektvolle Kontrast gelang. Zum Abschluss das Klarinettenquintett in h-Moll op. 115 von Brahms, das mit der eher wehmütigen, gekonnt dargebotenen Weichheit in der Klarinetten-Führung feierlich-ernste, romantische Stimmung generierte. Großer Applaus für das schöne Kammermusik-Erlebnis!