World Band Festival – Die Supergroup vergoldet einen prominenten Blechhaufen süffig und virtuos

Vom Da Blechhauf’n bis zu den Wiener Philharmonikern, von den Egerländern bis zu Mnozil Brass vereinten am Mittwochabend die Topbläser der Supergroup Spielfreude und süffige Sounds. Ähnlich wie beim Lucerne Festival Orchestra, bei dem Topmusiker aus verschiedenen Spitzenorchestern zusammenkommen und gemeinsam auf höchstem Niveau musizieren, ist es bei der vom Trompeter Thomas Gansch zusammengestellten Blasmusik Supergroup. Auch da spielen Spitzenmusiker aus verschiedenen Formationen so zusammen, als hätten sie das schon immer getan.

Am Mittwochabend begeistern sie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im KKL mit ihrem süffigen Sound und ihrer Spielfreude. Thomas Gansch ist nicht nur ein exzellenter Trompeter, er ist auch ein Entertainer, der das Publikum schnell auf seiner Seite hat. Er erfüllt sich mit diesem Projekt den Kindheitstraum, die Musik, die ihn seit seiner Jugend begleitet, neu zu interpretieren. Er tut es zusammen mit den besten Bläsern, die er kennt. Und so bringt er Musiker der Egerländer Musikanten, von Mnozil Brass, Da Blechhauf’n, der Vereinigten Bühnen Wien, der Wiener Philharmoniker und anderen zusammen. Wie hervorragend das passt, ist so vielseitig wie überraschend in den Märschen und Polkas zu hören.

Gleich im Marsch von Julius Fučik zeigen Klarinettisten der Wiener Philharmoniker und des Kärntner Sinfonieorchesters ihren Schmelz und ihre Virtuosität. Da schwelgen sie in böhmischen Melodien, zart begleitet von Tuba und Tenorhörnern. Und temperamentvoll spielen alle miteinander die schmissigen Rhythmen. Gross-sinfonischen Klang entfalten sie in der festlichen Ouvertüre op. 96 von Dimitri Schostakowitsch, fantastisch arrangiert vom Tubaspieler Albert Wieder (Da Blechhauf’n). Im Slowakischen Tanz Nr. 1 von Václav Vačkář gelingen die vielen Tempowechsel, stimmungsvolle Dur-Moll-Verschiebungen und überraschende Generalpausen so spannend wie farbenreich. Und wenn Thomas Gansch einen zuckersüssen Walzer ankündigt, dann klingt der auch so.

Weich und gefühlvoll spielen Hans Gansch, Trompete, und Alexander Wurz, Tenorhorn, die Soli in <>. Und wenn Thomas Gansch in seinem knallroten Anzug quer über die Bühne hüpft, passt auch das zur Musik. In der Pause hört man allenthalben begeisterte Kommentare, die Stimmung ist so quirlig wie die Musik. Dann geht es turbulent zu in von Theo Rupprecht. Da wird nicht nur höchst virtuos gespielt, auch geschrien und aufgestanden, die Windmühlen scheinen über alle herzufallen. Und das Publikum klatscht mit.

Schöner Gegensatz dazu sind die von Adolf Langer, bei denen Thomas Gansch die vierte Klarinette auf der Trompete subtil ersetzt. Dann singt er auch noch die von Hans Lang, spitzbübisch und augenzwinkernd. Aber am besten ist doch der unglaublich variable Sound der Truppe, sie hören aufeinander, sind eine verschworene Gemeinschaft. Auch wenn sich die Märsche immer wieder gleichen, der Klang ist bestechend schön. So schön, dass das Publikum immer noch applaudiert, während die Musiker nach zwei Zugaben den Saal bereits verlassen haben.

Logo: Matthias Schonr
Suche
Close this search box.