Ein zoologischer Musikgarten

Das Crossover-Quartett „Faltenradio“ begeisterte am Sonntag Abend beim Konzert der Jeunesse Innsbruck im ausverkauften Konservatoriumssaal. „Zoo“ lautete das Motto des abwechslungsreichen Abends mit musikalischen Anspielungen an die Tierwelt. Sie kommen gleichermaßen von der Klassik und Volksmusik – die Musiker von „Faltenradio“, des 2009 gegründeten Quartetts, das weitem für Furore sorgt und sein 125. Konzert ausgerechnet in Innsbruck spielte. Alexander Maurer, Alexander Neubauer, Matthias Schorn und Stefan Prommegger spielen Klarinetten jeder Sorte und Steirische Ziehharmonika, sie singen, und wenn`s gefragt ist, machen sie auch Bodypercussion. Schorn ist in Wien bei den Philharmonikern, Neubauer bei den Symphonikern und Maurer und Prommegger unterrichten in Linz und Salzburg. Was sie auszeichnet, ist ihre verblüffende Perfektion, nicht nur an den Instrumente, sondern auch in der Präsentation, und die Fähigkeit, mit traumwandlerischer Leichtigkeit Musik jeder Art zu spielen und zu kombinieren. Ihr „musikalischer Zoo“ vereinigt Stile die nur scheinbar unvereinbar sind: Merula, Palestrina, Schubert, Beatles, Falco, „Irish Tunes“, Salzburger Polkas und Boarische, steirische Landler und Paschen – alles erstaunlich gut bearbeitet für Klarinetten und Harmonika. Musik passend zum Zoo gibt es ja in der Tat, man denke nur an „Hummelflug“, „Karneval der Tiere“, „Probier`s mal mit Gemütlichkeit“ (Blau in „Dschungelbuch“), aber auch Merulas „Ciaccona“ wirkt wie Amselgesang. Die Jungs von „Faltenradio“ durchwandern ihren Zoo mit Brillanz, Schmäh und vor allem Stil, den man als „gentlemanlike“ bezeichnen könnte, etwa in ihren tableauartigen Gruppenaufstellungen auf der Bühne. Der Spaß ist riesengroß, aber auch das musikalische Niveau dieser fantastischen Vier, die selbst im Zoo nicht auf den Hund kommen.

Logo: Matthias Schonr
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